Notruf des Unsterblichen by Clark Darlton

Notruf des Unsterblichen by Clark Darlton

Autor:Clark Darlton [Darlton, Clark ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Schwarm, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1971-07-01T01:00:00+00:00


4.

Sie hatten sich täuschen lassen.

Natürlich betrug die optische Entfernung fünfzehn Kilometer, wahrscheinlich auch die geographische, aber zwischen ihnen und der Pyramide lag eine Art Luftspiegelung, die ein anderes und nicht hierher passendes Stück Landschaft solange tarnte, bis man es betrat.

Später stellten sie fest, daß der Landschaftstreifen fast zehn Kilometer breit und mehr als, hundert Kilometer lang war. Nur der Umstand, daß er von einer tödlichen Sandwüste umgeben war, hinderte seine augenblicklichen Bewohner daran, ihn je zu verlassen. Die Wüste war ihnen fremd und unheimlich, und dort, wo sie sich aufhielten, gab es weite Prärien, wildreiche Wälder und Seen, in denen es von Fischen nur so wimmelte.

Die Wüste war die Grenze ihrer Welt.

Der Übergang erfolgte so plötzlich, daß Rhodan anhalten ließ.

Eben noch waren die Räder und Raupen der Fahrzeuge durch grundlosen Sand gerollt, und dann griffen sie festen Boden. Es war, als seien sie durch eine Wand gekommen, die nicht fest und auch nicht undurchsichtig war, die jedoch alles verbarg, was hinter ihr lag. Der Boden war fest und bewachsen, darunter ein wenig feucht. Das Gras war einen Meter hoch, und die Pyramide war verschwunden.

Rhodan ließ sich nicht täuschen.

„Hört zu", sagte er, als das Motorengeräusch verstummt war.

„Die Pyramide steht noch dort, wo wir sie entdeckten. Wir dürfen die Richtung nicht verlieren. Wir können auch die GOOD HOPE nicht mehr sehen, aber sie ist noch da. Wir haben somit ein Täuschungsgebiet erreicht, das wir durchqueren müssen.

Wir wissen nicht, wie breit es ist und ob es vom Unsterblichen überhaupt hier beabsichtigt war. Vielleicht haben wir es einer fehlgeschalteten Automatik zu verdanken, jedenfalls müssen wir durch, wenn wir nicht umkehren wollen." Er deutete nach vorn. „Das westliche Amerika, würde ich sagen. Wir müssen also mit einem Überfall durch Indianer rechnen. Der Unsterbliche bevölkert seine Landschaften stets mit den entsprechenden Ureinwohnern, wir brauchen also nicht zu befürchten, hier Eskimos zu begegnen."

„Aber wenn doch die Programmierung nicht stimmt!?" Ras, dem das Afrika des Unsterblichen recht merkwürdig vorkommen mußte, hatte schwere Bedenken.

Rhodan fand keine Antwort und gab das Zeichen zur Weiterfahrt.

Prärie! Einzelne Baumgruppen, etwas erhöht und meist mit kristallklaren Quellen. Im Hintergrund bewaldete Hügel, dazwischen Seen. Ein Gegensatz zu der afrikanischen Wüste, wie man ihn sich krasser nicht vorstellen konnte.

Ein Paradoxon, mehr nicht.

Aber ein sehr reales Paradoxon, wie sich bald herausstellte.

Im zweiten Wagen stützte Lord Zwiebus sein Kinn auf den Griff seiner Keule. Neben ihm hockte Gucky auf Ras Tschubais Schoß und machte am laufenden Band unpassende Bemerkungen. Es schien ihn überhaupt nicht zu beeindrucken, daß sie durch eine Gegend fuhren, die es seit fast zweitausend Jahren nicht mehr gab. Wenigstens nicht auf der Erde.

„Habe ich dir die Schau gestohlen, was?" kicherte er und stieß Zwiebus mit dem Fuß vors Schienbein. „Am liebsten hättest du die armen Kerle mit deiner Keule vom Pferd geholt, wie ich dich kenne. Mit deiner dämlichen Keule! Damit macht man es!" Er tippte sich vielsagend gegen die Stirn. „Köpfchen, mein Lieber, Köpfchen!"

„Deinen Karottenkopf möchte ich auch nicht haben", meinte Zwiebus gutmütig. So schnell konnten ihn die Hänseleien des Mausbibers nicht aus der Ruhe bringen.



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